0421 69622489
HomeMSC Spendida – von Hamburg nach GroßbritanienMSC Spendida – von Hamburg nach Großbritanien

MSC Spendida – von Hamburg nach Großbritanien

Einschiffung und 1. Tag auf der MSC Spendida.

Im April 2016 haben wir uns für 11 Nächte auf der MSC Splendida eingebucht. Startend am Kreuzfahrtterminal Steinwerder in Hamburg, steuert das Schiff England, Irland und Schottland an. Unsere Einschiffung am Terminal, können wir guten Gewissens leider nur als Katastrophe bezeichnen. Während sich zur vorgegebenen Einlasszeit die Menschen schon zu hunderten im Terminal drängeln, öffnet MSC leider für niemanden der Gäste die Schiffstüren. Weder fürs Boarding noch für die Gepäckannahme. Mitarbeiter der Splendida sind auch nicht vor Ort. Gutgläubig stellen sich somit viele Passiere in die riesige Schlange an ohne zu wissen, dass schweigend am Rande eine MSC Mitarbeiterin, die sich in der Zwischenzeit unauffälig positioniert hat, Boardingnummern, die zum Aufrufen der Gäste dienen, verteilt. Grösser somit die Verärgerung, weiter vorne zu stehen um beim Aufruf der ersten Nummern um 13:00 festzustellen, gar keine zu haben.

Check In MSC Spendida

Check In MSC Spendida

Später erfahren wir, dass die grosse Verzögerung an einer Umstellung des Bord – Computersystemes liegt, da das Schiff an diesem Morgen direkt aus Brasilien kam. Ferner gibt der Zoll die Splendida noch nicht für die Einschiffung frei. Trauriger Höhepunkt des heutigen Boardings sind zwei aufgebrachte Gäste, die aufeinander einschlagen, bis einer der beiden am Boden liegt. Völlig penetrant sind auch die Schiffsmitarbeiter die versuchen, den Passagieren eines der Getränkepakete aufzuschwatzen. 15 Mal werden wir während unserer drei stündigen Wartezeit belästigt.
Auch die Fotografen am Eingang sind sehr aufdringlich: sie sind darauf getrimmt zu verkaufen. Um 16 Uhr haben wir es dann endlich geschafft: Wir sind auf der MSC Splendida.

Auf dem Schiff:

Erfreulich stellen wir fest, dass das Buffetrestaunt durchgehend bis 2:00 nachts (die Pizzeria bis Mitternacht) Speisen serviert. Auch wenn es zu bestimmten Zeiten nur kleine Snacks sind, aber verhungern werden wir auf unserer Reise nicht. Kaffee, Tee & Wasser sind 24 Stunden am Tag erhältlich. Bis zum frühen Abend kann man sich dem Animationteam in der Disco, verschiedenen Mitmach – Spielen anschliessen. Danach gibt es in den diversen Bars & Lounges musikalische Unterhaltung mit den Schiffsmusikern. Das musikalische Angebot ist hierbei eher an die Schlager & Evergreen Fans gerichtet. Quiz Shows, Theater oder andere Aktivitäten stehen am ersten Abend nicht auf dem Programm. Zwischendurch bestellen wir an der Poolbar den wahrscheinlich schlechtesten Pina Colada auf hoher See. Da sind wir uns samt zwei weiteren Mitreisenden einig. Prima, dass unser netter Barkeeper diese anstandslos gegen andere Cocktails austauscht.

Pooldeck

Pooldeck

Um 22:30 presentiert uns, die ins Rentenalter gekommende Kreuzfahrtdirektorin, in der Aft Lounge noch einige Crewmitglieder. Desweiteren weisst sie darauf hin, was man an Board alles schönes kaufen und buchen kann. Fünfsprachig versteht sich. Leider verpasst die Dame es komplett, sich für den chaotischen Check-in am Nachmittag zu entschuldigen. Die ganze Vorführung wird uns spätestens bei der Presentation des Kinderclubs unangenehm; hierbei hüpfen Mitarbeiter des Clubs händehaltend fröhlich im Kreis und freuen sich Ihres Lebens. Hut ab: Ein derart ödes Abendprogramm ist nicht einfach zu unterbieten. Auch in der Disco geht es am Einschiffungstag trostlos zu. Gut versteckt auf Deck 16, bewegen sich fünf Gäste zu einem Mix der 80er Jahre – Musik. Schön auch: während der Werbefilm auf den Monitoren eine tolle stimmungsvolle Welt aus Lichteffekten zeigt und somit eine tolle Atmosphäre vorspielt, kommen in der Realität nur ein paar langweilige Lichter zum Einsatz, die jedem Abend im gleichen Rhytmus zucken. Zeit für uns ins Bett zu gehen.

Tag 2

Das Frühstücksbuffet im Bedienrestaurant gefällt und bietet einen sehr guten Standart. Nur Cornflakes und ähnliches kommen leider aus dem Spender und sind daher oft nicht mehr frisch. Gleich danach, probieren wir das gut eingerichtete Sportstudio der Splendida aus. Auf einer geräumigen Fläche, stehen dem Gast für das Training Geräte der Firma TechnoGym zur Verfügung. Eine Trainerin dreht dabei sogar noch Runden. Muss wohl am ersten Seetag liegen, denn an darauffolgenden Tagen lässt sich die Dame bei unseren Besuchen nicht mehr auf der Trainingsfläche blicken. Am Pooldeck werden dem kühlem Wetter entsprechend statt Handtücher Kuscheldecken ausgegeben. So lässt es sich gemütlich machen. Der Aussenpool ist hierbei mit dezenter Hintergrundmusik hinterlegt, im Innenpool gibt es keine Beschallung. Barbereiche werden über des Tages hinweg ebenso loungig beschalt. Am Vor – und Nachmittag werden wieder einige Spiele und Quizes in der Disco angeboten. Diverse Tanzstunden und die Bingoveranstaltung dürfen natürlich auch nicht fehlen. Letzteres kommt wie üblich mit einer extrems kleinen Gewinnausschüttung daher.

Strand Theater

Strand Theater

Formelnight auf der Splendida

Für den Abend hat sich die erste Formelnight unserer Reise angekündigt. Zum Anlass wird im Restsurant ein wirklich leckeres Rinderfilet serviert. Das riesige Strand Theater wartet danach mit der Show “Coney Island” auf. Störende Säulen, die den Blick auf die Bühne versperren könnten, gibt es hier nicht. Leider sind die Stühle alles andere als gemütlich. Zudem sind die Reihen wie auch die Sitze zueinander sehr eng angeordnet. Bein -und Ellbogenfreiheit ist kaum vorhanden. Einen Bar & Getränkeservice wird im Theater übrigens nicht geboten. Dafür darf vor der Show das Vorstellen der Offiziere nicht fehlen. In fünf Sprachen rattert die Direktorin 25 Minuten ihren belanglosen Text runter und stellt uns Menschen in weissen Uniformen vor.

Die Show ansich dauert lediglich 30 Minuten. Das Bühnenbild ist bunt. Es wird zu meist für MSC eigens komponierten Songs gesungen und getanzt. Die beiden Sänger haben beeindruckende Stimmen und die Tänzer sausen dabei in bunten Kostümen über die Bühne. Bei den beiden asiatischen Akrobatinnen, welche sich übereinander auftürmen bekommen wir vor lauter Zittern des kleinen menschlichen Turmes allerdings Angst, das dieser gleich zusammen bricht. Der Sound aus den Lautsprechern ist ferner nur mittelmäßig; es klingt, als hätte jemand die Lautsprecherboxen mit Decken behangen. Alles ist mumpfig und ein wohliger Bass kommt auch nicht wirklich durch. Eigentlich seltsam für ein so neues und grosses Theater.

Nach der Vorführung gibt es natürlich in den Splendida -Bars Lifemusik. Allesamt werden altbatsche Songs performt, zu denen Paartanz absolviert wird. Wirklich Stimmung kommt hierbei in keinen der Longes auf. Die Veranstaltung in der Aftlounge dürfte sicherlich die Krönung des Abends sein: Die Gäste dürfen mit den Offizieren tanzen. Toll. Zu guter letzt veranstaltet die Crew in der Disco noch die Fluorecent – Nacht. Schick geschmückt mit im Dunkeln leuchtenden Bändern an den Decken und Wänden, ist der Nachtclub hierfür in Szene gesetzt. Aufgrund der geringen Besucheranzahl, hält sich die Partyatmosphäre des Clubs aber leider auch nur in Grenzen.

Tag 3 – mit Stop in Invergorden

Wer heute auf seiner Kabine zum Entspannen bleiben möchte, hat schlechte Karten: Über eine Stunde wird der Bootdrill für die Mannschaft abgehalten – mit mehrsprachigen Durchsagen direkt auf alle Gästeunterkünfte. Da wird MSC -Urlaubsfeeling pur versprüht. Desweiteren kann man sich den Nachmittag an Board mit den üblichen Tanzstunden in der Aftlounge und Animationsspielen in der Disco vertreiben. Dafür gibt es während des Tages, keine weiteren lästigen Durchsagen über die Lautsprecher für Bingo und Co.

MSC SpendidaIm Strand Theatre wird am Abend ein klassisches italienisches Konzert aufgeführt. Vor der Show dürfen die Splendida Animateure, Werbung für die später stattfindende Flower Party machen. Die leicht unbeholfen wirkende Crew, gibt dabei für eine Minute den Klassiker Y.M.C.A. mit armverrenkenen Gesten zum besten. Danach spielen 2 Violinisten mit Klavierbegleitung, sowie Tenor und Sopranistin italienische Opern Klassiker. Die Vorführung ist zwar gut, doch wir fragen uns was die Künstler, die ja sowieso jeden Abend im Atrium auftreten, denn in der Hauptshow verloren haben.
Zum Abschluss des Abend finden wir uns um 22:30 in der Aftlounge zur Flower Party ein. Hier wird wie auch schon im Theater, jede noch so sinnfreie Information fünfsprachig anmoderiert. Somit schnell das Resultat: Viel Gerede und wenig Party. Die Animateure haben es in kürzester Zeit geschaft, die vorher vom Paartanz besessenen Gäste von der Tanzfläche zu räumen. Als dann abermals zum Tanz gebeten wird, ist die Lautstärke der Musik (DJ, mit 08/15 70er Jahre Mix) soweit im Keller, das von Partystimmung keine Rede sein kann. Um 23 Uhr entschliessen wir uns dann noch, den Abend zu Karaoke in der Sportsbar ausklingen zu lassen. Gäste die noch in die Disco besuchen möchten, müssen bis 00:30 warten.

Tag 4 – mit Stop in Kirkwall

Am heutigen Morgen entscheiden wir uns, das Frühstück im Hauptrestaurant einzunehmen. Hier werden die gleichen Speisen wie im Buffetrestaurant serviert, dafür wird aber auf Selbstbedienung komplett verzichtet. Schnell stellt sich dieses Konzept für uns als sehr nervig heraus; für jede Kleinigkeit muss man einen Kellner rufen was entweder nicht klappt, oder die Servicekraft hat gerade nur das auf dem Tablett, was man eigentlich nicht möchte. In den meisten Fällen verstehen die Waiter zudem kein Englisch. So stossen wir zB. bei der Bemerkung, man hätte doch gerne nicht das weisse Brot vom Tablett, sondern das nicht mehr vorhandene Schwarze, auf völliges Unverständnis. Auf gehts also zum Sattessen auf Deck 14.

PooldeckAm Abend wartet das Strandtheater mit der italienischen Nacht auf. 30 Minuten singen Sänger und Sängerin zum Vollplayback die abgegriffendsten Lieder der italienischen Vollksmusik. Der Sound hört sich wie am Vorabend an, als währen die Boxen verstopft. Mumpfig. Dafür wissen die Stimmen der Interpreten zu gefallen. Das Bühnenbild wird auch an diesem Abend mehr als simpel gehalten. Leider wirkt die komplette Aufführung zudem ein wenig emotionlos und versprüht keinerlei Charme; sympathie mit der Theater Crew kommt wie auf anderen Schiffen nicht auf. Während die Tänzer durch die Reihen ziehen, geht zuallem Überfluss das Licht ständig an, welches die Atmosphäre der Aufführung dämpft. Die im Anschluss stattfindende Polarparty, die wieder für ein Ü70 Publikum abgestimmt wurde, verlassen wir nach fünf Minuten wieder. Hierbei empfehle ich den MSC Mitarbeitern, doch einmal eine der Mottopartys auf der Costa Diadema zu besuchen. Ferner ist, ausser der Vorführung des Gitarristen in einer der Bars, heute Abend wieder alles altbacken.

Tag 5

Ab neun Uhr wird heute morgen der Nachtclub für Strechübungen und einen Zumbakurs umfunktioniert. Um zehn Uhr folgt abermals das guten Morgen Spiel. Hier muss ein rollender Tischtennisball mit hilfe eines Bechers gefangen werden. Zeitgleich gibt es die Hafeninformations Veranstaltung für deutschsprachige Gäste. Alle Ziele dieser Reise werden dabei dem Publikum im Theatersaal vorgestellt. Hierbei zeigt sich MSC von seiner guten Seite. Die Presentation ist informativ und man hat nicht das Gefühl, die nette Mitarbeiterin möchte lediglich ihre Ausflüge verkaufen. Um 10:30 geht es weiter auf das Pooldeck, wo das bayrische Bierfestival stattfindet. Zu meist deutscher Ballermannmusik darf sich hier der Gast an einem typisch deutsch – bayerischem Buffet bedienen. Dazu haben die im Dirndel -und Lederhosendress gekleideten Mitarbeiter noch einige Poolspiele vorbereitet.
Beim nachmittaglichem Bingo wird abermals jede Kleinigkeit, trotz selbsterklärender Videoleinwand fünfsprachig erklärt, was uns persönlich fürchterlich auf die Nerven geht. Am Ende des Spiels werden lediglich 300€ ausgeschüttet, obwohl in Mengen 40€ Streifen verkauft wurden. Somit ist MSC der grosse Gewinner.

Danach folgt über jede öffentliche PA Anlage der Splendida eine 20 minütige, multinationale Durchsage der Kreuzfahrtdirektorin, die uns nervlig den Rest gibt. Akkustisch glaube ich, ein einmal MSC – nie wieder MSC wahrzunehmen. Ich persönlich würde es übrigens für gutheissen, wenn die Dame, statt penetranter Lärmbelästigung zu frönen, sich in die Küche stellen würde und für wärmeres Essen sorgt. Dieses ist nämlich zu meist kalt.

Deutscher Discofox in der Pink Lounge

Deutscher Discofox in der Pink Lounge

Am Abend darf sich der MSC Gast wieder fein anziehen: die zweite Formelnight der Reise steht an. Im Theater tritt dazu die 4 köpfige Flamenco Gruppe „Pura Pasion“ auf. Hier wird zum Vollblayback getanzt. Vor der Show versuchen noch die Mitarbeiter den Gästen Lotterietickets zu verkaufen. Den für 22:30 angekündigten Tanzwettbewerb „Stardust“ lassen wir sicherheitshalber ausfallen. Die Kreuzfahrtentdecker sind einfach nicht die Zielgruppe dieser Reerderei;-))

Tag 6

Neben dem üblichen Spiel, Tanz & Animationsprogramm steht am Abend im Strand Theatre „Dantes Inferno“ auf dem Programm. Vor dem bislang besten und farbenfrohem Bühnenbild tanzen und hangeln sich die Schiffsakrobaten über die Bühne. Das ganze Spektakel ist dann aber auch schon wieder nach 25 Minuten vorbei. In vielen Bars wird immer wieder Deutscher Discofox gespielt. Die Schiffsbands kommen dabei  stimmlich, nicht über Karaokebarqualität hinaus. Unterhaltungstechnisch haben wir aber sowieso bereits innerlich mit der MSC Spendida abgeschlossen.

Tag 7 – 11

Für den Rest unserer Reise halten wir uns zum grössten Teil vom Schiffsprogramm fern. Immer gleiche Showeinlagen im Teather bestehend aus Gesang und Akrobatik, wissen nicht zu überzeugen. Die abendlichen Partys in der Aftlounge sind mehr peinlich (Ententanz) als alles andere. Als kleines Extra Bonbon, schaltet MSC an den einzig beiden Sonnentagen dieser Reise auch noch die Wasserrutsche ab, die zuvor bei jeder noch so kalten Brise in Betrieb war. Ein weiterer lauter Bootdrill für die Manschaft macht diese Kreuzfahrt auch nicht besser. Der DJ des Nachtclubs hat sich an einigen Nächten nun auch dazu entschlossen, einfach das Mixtape einzuschalten und der Arbeit fern zu bleiben. Und 6,50 € für 5 Minuten 3D Kino ?! Nö…….Aber wie heisst es doch so schön: dafür war die Reise billig.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

© 2025: Kreuzfahrtentdecker, Alle Rechte vorbehalten. | Travel Theme by: D5 Creation | Powered by: WordPress